Gleitsichtbrille als Lösung für altersbedingte Fehlsichtigkeit?

Mit dem Alter lässt bei vielen Menschen auch die Sehkraft nach. Vor Alterssichtigkeit ist fast niemand gefeit. Liegt noch eine weitere Fehlsichtigkeit vor, wird es schwierig, im Alter wieder scharf zu sehen. Viele haben dann zwei Brillen: eine zum Lesen und eine, um draußen gut zurechtzukommen. Gleitsichtbrillen sind dann eine gute Lösung. Was ist eine Gleitsichtbrille genau und was ist beim Kauf der Brille zu beachten?

Abbildung 1: Ab einem gewissen Alter leiden die meisten Menschen unter Alterssichtigkeit und  brauchen eine Sehhilfe, um auch im Nahbereich noch kleine Details zu erkennen.

Gleitsichtbrille – was ist das überhaupt?

Die meisten Optiker haben auch Gleitsichtbrillen im Angebot. Diese Brillen können gleichzeitig Kurz- oder Weitsichtigkeit und Alterssichtigkeit ausgleichen. Wer bereits kurz- oder weitsichtig ist, erlebt im Alter von 40 bis 50 Jahren eine weitere Veränderung der Augen. Es fällt immer schwerer, Objekte im Nahbereich zu fokussieren. Mit einer Gleitsichtbrille, die einen speziellen Schliff hat, ist es möglich, auch im Alter mit nur einer Brille in fast allen Entfernungen scharf zu sehen. Der untere Bereich der Gläser hat eine stärkere Krümmung, wodurch der Nahbereich besser zu sehen ist. Der obere Bereich ist der Fernsicht vorbehalten. Dazwischen liegt der sogenannte Übergangs- oder Progressionsbereich, sodass auch in den Entfernungen dazwischen scharfes Sehen möglich ist.


Abbildung 2: Wer zum normalen Sehen bereits auf eine Sehhilfe angewiesen ist, muss mit
 beginnender Alterssichtigkeit häufig mit zwei Brillen hantieren. Dann ist eine Gleitsichtbrille
 eine praktische Lösung.


Der Name Gleitsichtbrille kommt daher, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen fließend sind, sie gleiten ineinander über. Die Brille sieht deshalb aus wie eine ganz normale Einstärkenbrille. Bei einer Brille mit eingeschliffenen Ecken zum Lesen sind die Ecken deutlich erkennbar. Gleitsichtbrillen sind in der Herstellung wesentlich aufwendiger, sodass sie auch einen höheren Preis haben. Daher ist es sinnvoll, Angebote zu nutzen, wie die Gleitsichtbrillen-Angebote bei eyes + more.

Für wen sind Gleitsichtbrillen geeignet?

Wer bereits Probleme hat, in der Ferne gut zu sehen, und zusätzlich nahe Objekte nicht mehr fokussieren kann, ist mit einer Gleitsichtbrille gut beraten. Ohne eine Gleitsichtbrille ist es notwendig, ständig zwischen der Brille für die Fernsicht und der Lesebrille zu wechseln. Das ist umständlich und lästig. Oft bleibt dann auch eine der beiden Brillen irgendwo liegen, dann ist entweder das Lesen oder die Fernsicht nicht mehr richtig möglich. Eine Gleitsichtbrille ist komfortabel und einfach in der Handhabung, vor allem für all jene, die etwas vergesslich sind.

Für Kontaktlinsenträger gibt es eine ähnliche Lösung: die Gleitsicht-Kontaktlinsen. Damit ist es möglich, mehrere Sehstärken zu kombinieren, wie bei der Gleitsichtbrille auch. Auch Sonnenbrillen gibt es mit dem Gleitsichtprinzip. So ist die Sicht immer perfekt, auch bei strahlendem Sonnenschein.

Für wen eignen sich Gleitsichtbrillen nicht?

Im Allgemeinen sind Gleitsichtbrillen für alle gut geeignet, die uneingeschränkt im Nah- und Fernbereich sehen wollen. Doch für bestimmte Berufsgruppen eignen sich Gleitsichtbrillen nicht so gut. Alle Berufe, bei denen es auf die exakte Erkennung von geraden Linien ankommt, wie bei Grafikern, Zeichnern und Handwerkern, kommen mit einer Gleitsichtbrille nicht zurecht. In den Randbereichen der Brille sind leichte Verzeichnungen möglich. Das stört im Alltag nicht weiter, doch bei der Ausführung dieser speziellen Tätigkeiten ist es ratsam, auf eine zusätzliche Lesebrille auszuweichen. Auch bei der Computerarbeit passt die Gleitsichtbrille nicht immer. In der Regel steht der Monitor zwischen 70 und 90 cm Entfernung zu den Augen. In diesem Sehbereich sind viele Gleitsichtbrillen etwas eingeschränkt. Wer bei der Computerarbeit seine Gleitsichtbrille trägt, kann Nackenbeschwerden bekommen. Für den Computer sind spezielle Brillen für die Bildschirmarbeit besser geeignet.

Abbildung 3: Für die Arbeit am Computer ist es sinnvoll, eine spezielle Brille zu tragen.

Welche Gläser gibt es für die Gleitsichtbrille?

Brillengläser für eine Gleitsichtbrille haben meist am Rand kleine Unschärfen. Dadurch kann der bekannte Schaukeleffekt entstehen. Es kommt zu Schwindelgefühl, was das Sturzrisiko erhöhen kann. Je hochwertiger allerdings die Brillengläser sind, umso kleiner ist der Bereich mit Unschärfen und umso größer ist der zum klaren Sehen nutzbare Bereich. Ein weiterer Unterschied in der Qualität lässt sich im Übergangsbereich von Nahbereich zu Fernbereich ausmachen. Bei hochwertigen Gläsern ist der Übergang breiter.

Bei einfachen Gläsern für die Gleitsichtbrille ist der Bereich, der effektiv für scharfes Sehen nutzbar ist, am kleinsten. Dadurch dauert es am Anfang länger, bis sich die Augen an die neuen Brillengläser gewöhnt haben und der Sehkomfort ist eingeschränkt. Deshalb ist die Qualität der Gläser ein wichtiger Aspekt bei der Gleitsichtbrille. Den höchsten Sehkomfort haben individuelle Gläser, die der Optiker individuell an die Anforderungen des Kunden anpasst. Das macht die Gleitsichtbrille aufwendiger und auch teurer. Doch diese Gläser bieten den höchsten Tragekomfort und sind perfekt im Alltag.

Was ist im Alltag mit Gleitsichtgläsern zu beachten?

Viele ältere Menschen haben Schwierigkeiten mit ihren Gleitsichtbrillen. Sie können Entfernungen nicht so gut abschätzen oder die Höhe einer Bordsteinkante. Dadurch kann es zu kleinen „Fehltritten“ kommen, die häufig einen Sturz als Folge haben.

In Sydney gab es 2010 eine Studie, die unter dem Namen „Prince of Wales Medical Research“ veröffentlicht wurde. Dabei musste eine Gruppe von 30 Menschen ab 65 Jahren eine Teststrecke mit Hindernissen durchlaufen und gleichzeitig Buchstaben auf einem PC-Monitor erkennen, der sich in Augenhöhe befand. Das war die Simulation einer alltäglichen Situation, wenn Brillenträger auf der Straße laufen und dabei versuchen, Verkehrszeichen, Straßenschilder oder Busnummern zu erkennen. Ein Teil der Versuchspersonen trug dabei eine normal geschliffene Brille und der andere Teil eine Gleitsichtbrille. Am Ende stießen die älteren Menschen mit Gleitsichtbrille viel öfter gegen ein Hindernis.

Die Forscher zogen daraus den Schluss, dass älter Menschen ab einem bestimmten Alter nicht mehr so gut dazu in der Lage, den Kopf zu neigen. Dadurch nehmen sie die Entfernung mit der Gleitsichtbrille nicht mehr richtig wahr. In der Folge kommt es viel öfter zu Stürzen.

Abbildung 1: Pixabay © clard (CC0 Public Domain)

Abbildung 2: Pixabay © cocoparisienne (CC0 Public Domain)

Abbildung 3: Pixabay © pix1861 (CC0 Public Domain)


© 2005-2024 PlanetSenior :: Inhalte sind notariell geschützt durch PriorMart AG